„Wir waren im Urlaub, willst du Bilder sehen?“ Mir graut vor dieser Frage, denn oft sitze ich dann stundenlang vor Fotos, die ich eigentlich schon kenne, weil alle Touristen sie fotografieren. Doch wie schießt man richtig gute, interessante Bilder? Wir haben die besten Urlaubsfoto-Tipps für dich gesammelt.

Die besten Tipps für tolle Reisefotos

Tipp 1: Die richtige Reisekamera

Die perfekte Reisekamera ist die, die du immer dabei hast. Das Smartphone ist meist am schnellsten greifbar und für Schnappschüsse absolut geeignet. Doch wer sich näher mit Fotografie beschäftigen und mehr Optionen will, kommt an einer reisetauglichen Kamera nicht vorbei. Wenn du noch auf der Suche nach einen passenden Modell bist – wir stellen die besten Reisekameras vor.

Tipp 2: Das Bild nicht durch die Linse suchen

Dein Bild kommt nicht so rüber, wie du es gesehen hast? Dagegen hilft Bewegung – und zwar ohne durch die Kamera zu schauen. Denn den perfekten Ausschnitt findest du leichter mit den Augen. Interessant wird es, wenn man sich von allen Seiten mit dem Motiv auseinander setzt und die Perspektive ändert. Hinknien, auf einen Stein stellen, drei Stockwerke hochsteigen, in den Hinterhof linsen, Seitenstraßen nutzen.

Tipp 3: Geschichten erzählen

Erzählung kommt vor Technik. Mit einer kleinen Fotoserie lassen sich Urlaubsgeschichten wunderbar erzählen. Händler auf dem Markt, die wild diskutieren und sich dann einigen. Ein Straßenhund auf seiner Tour durch die Stadt. Der gleiche Ort zu unterschiedlichen Tageszeiten. Eine Fahrt mit der Straßenbahn.

Wenn Bilder eine Geschichte erzählen, ist das viel mehr wert, als ausgefeilte Fotografie-Technik. Natürlich solltest du die Bedienungsanleitung deiner Kamera ein wenig studieren, doch ein Auge für den richtigen Moment ist bereits die halbe Miete.

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Tipp 4: Natürliches Licht nutzen

Der Blitz ist etwas für Profis. Natürliches Licht ist die beste Quelle für schön-ausgeleuchtete Urlaubsfotos. Achte darauf, dass du deine Motive so fotografierst, dass sie von der Sonne angeleuchtet werden. Ganz besondere Lichtverhältnisse gibt es bei Sonnenauf-& -untergang. Früh aufstehen lohnt sich, denn dann hast du meist die ganze Szenerie für dich allein.

Tipp 5: Die berühmte Drittregel

Wer sich ein wenig mit grundlegender Bildkomposition beschäftigt, stolpert zwangsläufig über sie: Die Drittregel. Viele Kameras und Smartphones zeigen mittlerweile das Raster für den goldenen Schnitt der Fotografie an.

Mittels dieser Hilfslinien wird das Bild in neun gleich große Teile geschnitten. Mit zwei waagrechten und zwei senkrechten Linien. Bilder wirken stimmiger und schöner wenn das Motiv nicht in der Bildmitte, sondern an einem der vier Schnittpunkte dieser Hilfslinien liegt.

Tipp 6: Mit dem Fokus spielen

Egal, ob du ein Portrait oder Natur fotografiert, spiele mit der Schärfe. Setzte den Fokus auf unterschiedliche Ebenen und lasse den Rest verschwommen erscheinen.

So wird schnell klar, wer oder was die Hauptrolle in deinem Bild spielt und es bringt eine schöne Abwechslung ins Foto. Soll dein Foto ungewohnt aussehen, brich diese Regel und stelle das Motiv, oder alles, unscharf.

Inspiration

Jährlich kürt National Geographic die besten Reisefotos aus der ganzen Welt. Einfach mal durch die Gewinnerfotos des Wettbewerbs scrollen und inspirieren lassen!

Tipp 7: Kontraste suchen

Starke Kontraste, klare Linien, leuchtende Farben – das alles sind Dinge, die Bilder richtig interessant machen. Kontraste lassen bekannte Situationen in einem neuen Licht erscheinen.

Suche nach Dingen, die sich stark voneinander unterscheiden: Hell-Dunkel-Kontraste, Farbkontraste oder auch den inhaltlichen Kontraste, wie schmutzig & sauber oder klein & groß.

Tipp 8: Details finden

„If your pictures aren´t good enough, you aren´t close enough“

Dieses Zitat stammt von Robert Capa, einem berühmten Reportagen-Fotograf. Die Suche nach interessanten Details im großen Bild lohnt sich auf alle Fälle, besonders wenn du mit dem Smartphone fotografierst, in dem meist schon ein leichter Weitwinkel drin ist.

Tipp 9: Adieu Klischee-Bilder

Sonnenuntergänge nahmen lange Zeit den größten Platz in meinem Handy-Speicher ein. Hunderte verschiedene, einer spektakulärer als der andere. Doch, mal ehrlich, wer schaut sich das alles nochmal an? Das gleiche gilt für die typischen Touristenattraktionen: Den Uluru/ Ayers Rock in Australien? Gähn, schon x-mal gesehen.

Mittlerweile sammle ich weniger Sonnenuntergänge oder andere perfekte Momente. Zum einen, weil ich sie lieber ganz und gar genieße, ohne zu Fotografieren. Zum anderen, weil wirklich interessante Dinge außerhalb passieren, nicht perfekt sind. Natürlich muss ein Foto am Ayers Rock trotzdem sein, doch wirklich besondere Bilder gibt es dort, wo nicht alle Touristen hinschauen.

Hast du noch einen Tipp für tolle Reisefotos? Oder hast du ein spezielles Lieblingsfoto von einer deiner Reisen – wenn ja, was ist drauf? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen.