Du bekommst es nicht hin, deinen Riesen-Koffer Zuhause zu lassen? Oder du willst gerne nur mit Handgepäck reisen? Die eigene Packliste zu minimieren, ist gar nicht schwer. Wir zeigen dir, welche Dinge du getrost zuhause lassen kannst, um im nächsten Urlaub leichter unterwegs zu sein. Eine Anti-Packliste sozusagen. Viele Sachen kannst du entweder vor Ort kaufen/leihen oder durch kleinere, multifunktionale ersetzen. Wir sind uns sicher: Wer leicht reist, ist besser unterwegs! Hier kommen 15 ½ Abspeck-Tipps für deinen Reisekoffer.

Anti-Packliste #1: Fön, Glätteisen & Co.

Auch wenn du deinen Reisefön super klein zusammenklappen kannst und das Glätteisen doch gar nicht so viel Platz wegnimmt – lass´ beides daheim! In den meisten Hotels gibt es einen Fön auf dem Zimmer oder an der Rezeption zu leihen. Einfach vorher informieren, was es vor Ort gibt.

Ich persönlich lasse meine Haare auch zuhause am liebsten lufttrocknen. Und die Salzwasser-Mähne im Urlaub finde ich besonders toll. Doch wenn du überzeugt bist, dass deine Haare ohne Fön nie zu einer Frisur werden, dann spreche dich mit Mitreisenden ab und teilt euch die Geräte im Urlaub.

Anti-Packliste #2: Gesamte Beauty-Routine

Jetzt mal ehrlich, wie viele Foundations, Puder, Lidschatten, Mascara trägst du ungenutzt in der Welt herum? Ja, die einzelnen Dinge wiegen nicht viel, doch es sind gerade diese Kleinigkeiten, die sich zum Übergepäck anhäufen.

3 gute Gründe, warum du unterwegs nicht all deine Beauty-Routine-Produkte mitnehmen musst:

  1. In anderen Ländern, vor allem in tropischen, sind Klima und Luftfeuchtigkeit anders als in Deutschland. Wer schon einmal versucht hat, in den Tropen Makeup zu tragen, wird verstehen, was ich meine. Sag´ Adieu zu fleckigem Makeup und verlaufenen Panda-Augen!
  2. Gönne deiner Haut eine Pause. Im Urlaub hält man sich (hoffentlich) länger draussen auf, als im Alltag. Lasse auch sie etwas durchatmen und nutze lieber Sonnencreme, als fettes Makeup. Und keine falsche Scham, die meisten Menschen siehst du doch ohnehin nie wieder.
  3. Spare dir die Zeit vor dem Schminkspiegel und nutze sie besser, um Land und Leute kennenzulernen.

Anti-Packliste #3: Viel Bargeld

Vorbereitung ist die halbe Miete, das stimmt! Doch wenn du Bargeld für den gesamten Urlaub mitnimmst hat das nur Nachteile. Wenn du z.B. deinen Geldbeutel verlierst oder er, im schlimmsten Fall, gestohlen wird, ist alles auf einmal weg. Zum anderen kannst du sogar Geld sparen, wenn du mit einer guten Reise-Kreditkarte unterwegs bist und in der Landeswährung kostenlos Geld am Automaten abheben kannst.

Übrigens, wir haben Tipps gesammelt, wie du Langfingern keine Chance gibst und dein Geld im Urlaub clever verstecken kannst und wie unterwegs sicher mit Bargeld, Kreditkarten und Bezahlungen umgehen kannst.

Anti-Packliste #4: Handtücher

Sie sind schwer, ewig nass, nehmen viel Platz im Koffer weg und es gibt keinen Grund, sie mitzuschleppen. Auf Handtücher kannst du ganz leicht verzichten. Wie das geht? Zum einen, indem du dich vor Abreise informierst, ob es Handtücher im Hotel oder der Ferienwohnung gibt. Ist das nicht der Fall, kannst du sie einfach vor Ort kaufen und dann dort lassen.

Oder du machst es wie wir: Wir haben immer unsere Sarongs dabei. Diese Tücher sind einfach multifunktional-genial. Handtuch, Wickelrock, Sonnen-/Blickschutz, leichte Decke und noch so viel mehr in einem.

Anti-Packliste #5: Große Kamera

Wenn du nicht gerade professionell beruflich fotografierst, brauchst du keine Spiegelreflex-Kamera in den Urlaub mitzunehmen. Sie wiegen schwer und brauchen mit ihren Wechselobjektiven zu viel Platz im Koffer. Auf deine schönen Urlaubs-Erinnerungen brauchst du dennoch nicht verzichten. Reise-Digitalkameras halten die schönen Momente genauso gut fest und sogar Smartphones schießen mittlerweile gestochen scharfe Fotos.

Anti-Packliste #6: Viiiel Kleidung

Es gibt einen Geheimtipp, was Kleidung im Urlaub anbelangt: Zwiebelschichten.

  • Erste Schicht: Unterwäsche
  • Zweite Schicht: T-Shirts, Hose, (Rock)
  • Dritte Schicht: Longsleeve
  • Vierte Schicht: Pullover
  • Fünfte Schicht: (Regen)Jacke

Ist es warm, ziehst du nur die ersten zwei Schichten an. Bei Kälte alles übereinander. Achte darauf, dass du Farben wählst, die sich gut kombinieren lassen. Am besten, du wählst einen Grundton, der dir gut gefällt und stimmst den Rest darauf ab. Im Zweifelsfall: Einfach zuhause lassen und zur Not vor Ort nachkaufen! So hast du gleich noch ein schönes Erinnerungsstück aus dem Urlaub.

Anti-Packliste #7: Landkarten

Karten auf Papier sind zwar romantisch, doch ziemlich out! Aber zur Orientierung darf eine Land-/Strassen-/Wander-Karte natürlich trotzdem nicht fehlen. Wir nutzen unterwegs meist GoogleMaps oder die App maps.me auf dem Smartphone. Maps.de hat den Vorteil, dass man die Karten auch offline nutzen kann.

Oder kaufe dir einfach eine Karte vor Ort. Viele Unterkünfte bieten kostenlose Karten für Touristen, auf denen die Sehenswürdigkeiten markiert sind. Wenn dein Hotel das nicht anbietet, schau doch einfach mal im nächsten Hostel auf einen Kaffee vorbei 😉 Karten, die du Zielland kaufst haben außerdem den Vorteil, dass sie in Landessprache sind und du so, im Zweifelsfall, leichter nach dem Weg fragen kannst.

Anti-Packliste #8: Große Reiseapotheke

Ganz klar – Medikamente, die verschreibungspflichtig sind und die du regelmäßig einnehmen musst, gehören ins Reisegepäck (bei Flugreisen immer ins Handgepäck!). Wir haben meist noch ein Schmerzmittel dabei und dann ist die Reiseapotheke auch schon vollständig. Denn Apotheken und Ärzte gibt es überall auf der Welt. Und die sind besser auf die landestypischen Krankheiten eingerichtet, als dein Koffer es jemals sein sollte.

Anti-Packliste #9: Mückenschutz

Auf meiner ersten Reise nach Asien hat mein großes Doppel-Moskitonetz ungefähr ein Viertel des Platzes im Reiserucksack eingenommen. Ich habe das schwere Ding überall mit hingeschleppt, nur um festzustellen, dass in fast allen Unterkünfte eines über dem Bett hing. Außerdem bekommt man sie vor Ort viel günstiger. Also, runter damit von der Packliste!

Dasselbe gilt übrigens für Mückenspray – wenn es wirklich viele Stechmücken im Zielland gibt, kann man ohnehin nicht einen ganzen Vorrat im Koffer mitnehmen. Und die einheimischen Supermärkte sind darauf eingerichtet, oft sogar mit größerer Auswahl und günstiger als in Deutschland.

Anti-Packliste #10: Regenschirm

Leider kann es im Urlaub auch mal regnen. Doch zum einen nimmt ein Regenschirm (ja, auch ein Knirps) zu viel Platz im Gepäck ein und zum anderen hast du ja hoffentlich ohnehin eine Regenjacke dabei!? Ich bin noch nie mit Regenschirm verreist und stelle mich einfach unter, wenn es zu wild wird. Oder es gibt einen spontanen Kaffee- oder Museumsbesuch, wenn es schüttet. Falls du unterwegs doch feststellst, dass du nun gerne einen Schirm hättest, dann hole ihn einfach vor Ort und nenne es Souvenir.

Anti-Packliste #11: Shampoo und Duschgel

Natürlich kann man im Urlaub auf Shampoo, Duschgel, Spülung und Co. nicht verzichten. Die Pflegeprodukte, die es in Hotels gibt, sind meist nicht wirklich gut und oft auch viel zu klein. Aber selbst in entlegenen Winkeln dieser Welt waschen sich die Menschen und die gewohnten Markenprodukte sind weiter verbreitet, als man glauben kann. Ich fülle mir einfach meine Lieblingsprodukte in Handgepäck-taugliche Flaschen um und kaufe mir vor Ort neue. Oft nehme ich auch extra andere Produkte, als die gewohnten und träume mich nach der Rückreise unter der Dusche in den Urlaub zurück.

Anti-Packliste #12: Campingausrüstung

Klar, wer Campen geht, braucht Camping-Ausrüstung. Doch Schlafsack, Isomatte und Wanderschuhe sind keine Dinge, die zur Reise-Grundausstattung gehören. Wir haben immer bequeme Turnschuhe dabei, in denen man auch wunderbar lange gehen kann. Und falls Übernachtungen in (zweifelhaften) Hotels auf unserer Reiseroute stehen, nehmen wir einen Seidenschlafsack mit. Der schützt wie ein Kokon und es ist fast egal, wie die Matratze darunter oder die Decke darüber aussieht.

Anti-Packliste #13: Schmuck

Für Schmuck gilt ähnliches, wie für Bargeld. Natürlich kommen Ehering und Armbanduhr mit in den Urlaub aber lass die Schmuckschatulle besser Zuhause. Es wäre schade, wenn sie verloren ginge. Und mit viel Bling-Bling zieht man Langfinger geradezu magisch an.

Anti-Packliste #14: Viele Schuhe

Ich reise mit nur 2 paar Schuhen – Sneakers und FlipFlops. Das mag für manche völlig utopisch klingen es aber ich verspreche, es geht super gut. Für normal-lange Spaziergänge und kleine Wanderungen reichen Sneakers völlig aus. Trekkingschuhe brauchst du nur, wenn du ernsthaft Wandern gehst.

Wenn du auf deine High-Heels oder die schicken Lederschuhe nicht verzichten kannst (oder Angst hast, dass du anders nicht in die schicke Rooftop-Bar kommst), dann nimm sie mit. Aber bedenke: Je mehr Auswahl, desto mehr Entscheidungen musst du treffen. Mehr Zeit für Entscheidungen bedeutet weniger Zeit für Entspannung – und genau darum soll es im Urlaub doch gehen, oder?

Anti-Packliste #15: Reiseführer und Bücher

Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich von meinen Büchern und Reiseführern aus Papier trennen konnte. Das Umblättern, Anstreichen, mit Eselsohren-markieren fand ich schön. Doch es gibt nichts, was so schwer im Gepäck liegt, wie Lesestoff. Und mittlerweile sind mein Kindle und ich unzertrennbar. Tausende Bücher in einem kleinen Gerät, dessen Akku ewig hält. Und wenn das Durchlesen doch mal schneller geht als gedacht, ist in wenigen Minuten schon das Folgeband heruntergeladen und ich kann weiterschmökern – diese Argumente überwiegen einfach.

Anti-Packliste #15 ½: Viele ToDos und Pläne

Heute: Schwimmen, Souvenir-Shopping, Stadttour, Museum, Foto vorm Denkmal und pünktlich um 18:30 Uhr Dinner am Hotel-Buffet mit anschließender Cocktail-Nacht. Huhhh, Urlaubsstress! Lass die ToDo-Liste dort, wo sie hingehört (ins Büro) und dich einfach mal treiben. Die schönsten Erinnerungen, tollsten Geschichten und witzigsten Reise-Zufälle geschehen ungeplant und wie sollen sie dich finden, wenn du von einem Urlaubs-Termin zum nächsten hechtest?